In den letzten Wochen mussten wir uns gleich auf mehreren Ebenen für unsere grundlegenden linken Anliegen starkmachen. Dietikon erneuert sich und wächst, das spüren wir seit Jahren. Und ebenso lange setzt sich die SP dafür ein, dass dieses Wachstum nicht auf dem Rücken der Schwächsten geschieht.
2023 reichten wir eine Initiative für mehr bezahlbaren Wohnraum ein. Der Gegenvorschlag dazu, der in der Gemeindeordnung festhält, dass sich Dietikon für bezahlbaren Wohnraum einsetzen soll, wurde mit deutlichen 67,8 Prozent angenommen. Umso unverständlicher ist es, dass der Gestaltungsplan Post-/Zürcherstrasse nun komplett ohne bezahlbaren Wohnraum durchgewunken werden soll. Das steht aus unserer Sicht klar im Widerspruch zum Entscheid der Bevölkerung. Wir hatten schon damals angekündigt, dass wir ein Referendum ergreifen, falls der Volkswille nicht eingehalten wird. Gesagt, getan: deshalb wird voraussichtlich im Juni 2026 die Bevölkerung über das Projekt entscheiden können. Wir hoffen, dass unsere Konsequenz den zuständigen Behörden aufzeigt, dass es zukünftig schwer sein wird, Gestaltungspläne ohne einen Anteil an bezahlbaren Wohnraum umgesetzt zu bekommen.
Auch ein weiteres Referendum beschäftigte uns stark: jenes gegen die geplante Asylunterkunft an der Schöneggstrasse 38. Die Diskussionen dazu waren teils hitzig und leider seitens der Gegner kaum sachlich. Besonders irritierend war, dass politische Kräfte, die im Gemeinderat noch für die Unterkunft stimmten oder sich enthielten, kurz danach öffentlich gegen das Projekt mobil machten. In der Kampagne wurden Behauptungen verbreitet und Ängste geschürt, die mit der eigentlichen Abstimmungsfrage, nämlich ob Dieti-kon den Kredit für die Unterkunft sprechen soll, wenig zu tun hatten. Es wurde der Eindruck erweckt, man könne mit einem Nein die kantonale oder gar nationale Asylpolitik beeinflussen, was schlicht nicht der Realität entspricht.
Gerade in solchen Momenten zeigt sich, wie wichtig eine verlässliche, sozial verankerte politische Kraft ist. Die SP vertritt nicht jene, die am lautesten rufen, sondern jene, deren Stimme sonst zu wenig Gewicht erhält.
Wir stehen für Fakten, für soziale Verantwortung und für politischen Anstand. Wir setzen uns dafür ein, dass demokratische Entscheide respektiert, soziale Anliegen ernst genommen und Menschen nicht gegeneinander ausgespielt werden. Und wir belassen es nicht bei Worten: Wir werden weiterhin handeln, wo Gerechtigkeit, Solidarität und Transparenz verteidigt werden müssen